Schwedter Straße 86, Ost-West-Tunnel
Der 30m lange Tunnel endete auf dem Bahngelände an
der Eberswalder und wurde am 4.7.62 entdeckt.
Offensichtlich konnten 6 Erwachsene und ein Kind flüchten,
zwei Personen wurden festgenommen.
Im März/ April 1963 wird ein Tunnel vom Bahngelände
aus zu diesem Haus begonnen, das Projekt aber abgebrochen.
Schwedter Straße, vermutlich Ost-West
Tunnelversuch zwischen Gleim und Körsörer Straße vermutlich im August 1962
Bernauer Str. 87, West-Ost-Tunnel
Der Tunnel wurde im Herbst 62 gebaut, ab 8. Oktober war die Stasi informiert.
Um den Tunnelbau besser überwachen zu können, wurde ein Gegentunnel angelegt.
Die dabei entstandenen Grabungsgeräusche wurden von den Fluchthelfern über
Mikrofone im Tunnel abgehört und richtig gedeutet; der Tunnelbau wurde eingestellt.
Anklamer Straße 53, Ost-West-Tunnel
Der Tunnel wurde am 14.11.62 entdeckt und sofort zerstört.
Güterbahnhof Nord / Stellwerk, West-Ost-Tunnel
Ein erster Tunnelversuch im August 1962 wird aufgegeben.
Der zweite Tunnel wird im Januar 63 zur Kopenhagener Str. 36
gebaut. Zwei Flüchtlinge werden verhaftet.
Bernauer Str. 78, West-Ost-Tunnel
Der Tunnel wurde sehr gut vorbereitet und professionell gebaut. Von einem 5m
tiefen Schacht unter dem Keller aus führte er 126 m bis zum Keller des Hauses
Schönholzer Str. 7 und konnte mindestens 2 Tage lang (am 14./15.9.62) von
mindestens 29 Flüchtlingen genutzt werden. Die Bauarbeiten wurden teilweise von
einem Filmteam begleitet.
Ein zweiter Tunnel wird offensichtlich direkt im Anschluss begonnen.
Von einem 11m tiefer Schacht führt ein 140 m langer Tunnel schräg nach oben
zum Haus Brunnenstraße 45. Nach Fertigstellung wurde am 28.1.63 äußerst
vorsichtig ein kleiner Teil der Kellerwand durchbrochen, bei
einem kaum wahrnehmbaren Rascheln im Keller die Aktion aber sofort abgebrochen.
Der Tunnel war durch Spitzel bereits bekannt, am Fluchttag wurden mindestens
17 Personen festgenommen.
Bahngelände Eberswalder Straße, West-Ost-Tunnel
Der Tunnel sollte vermutlich zu einem Keller an der Ecke
Körsörer Straße / Schwedter Straße führen, blieb aber unvollendet.
Spätestens am 12.4.62 wurde er entdeckt, mindestens
12 Personen wurden festgenommen.
Im Mai 1963 wird ein Tunnel vom Gleisgelände zur Kopenhagener
Str. gebaut, bricht aber bei der Querung der Schwedter Str. ein.
Brunnenstr. 142
Die Stasi vermutet im März 1963 einen Tunnelbau aus einem Laden heraus.
Brunnenstraße 45, West Ost -Tunnel
Vermutlich am 14.3.1963 entdeckt, mindestens 11 Fest-
nahmen. Es könnte sich um einen weiteren Tunnelversuch
von der Bernauer Str. 78 aus handeln.
Ackerstr. / Bernauer Str.
Im März 1963 erster Tunnelverdacht, evtl. im Zusammenhang mit der Brunnenstraße.
Im April 1965 wird ein Tunnel von der Bernauer Str. 110 zur Ackerstr. 42 entdeckt.
Ein Tunnelprojekt im Bereich AckerStr. / Hussitenstr. ist ohne Zeitraum aktenkundig,
ebenso ein Tunnelverdacht im Bereich der Versöhnungskirche.
Kremmener Straße 15, Ost-West-Tunnel
Am 25.3.63 bricht der Tunnel im Hinterhof eines Hauses
in der Bernauer Straße ein und wird entdeckt. Der Tunnel
ist bereits 60 m lang; 19 Flüchtlinge werden verhaftet.
Bernauer Straße / Schwedter Straße, West-Ost-Tunnel
Der Tunnel wurde von einer Kohlen- oder Kartoffelhandlung
auf dem Güterbahnhofsgelände aus gebaut.
Im Juni 63 wird
das Tunnelprojekt aufgedeckt; mindestens 21 Flüchtlinge
und mehrere Kuriere werden verhaftet.
Im April 1965 wird ein Tunnelbau von der West-
berliner Polizei verhindert.
Vermutlich gab es im März 1970 einen weiteren Tunnelversuch.
Bernauer Str. 97, West-Ost Tunnel
Der Tunnel führte zum Hof des Hauses Strelitzer Straße 55. Da er in der
Weihnachtszeit 63 fertig wurde, untersagte der Senat die Nutzung wegen des
Passierscheinabkommens. Am 8.1.64 können drei Personen fliehen, danach
wird der Tunnel aufgrund von Spuren im Schnee entdeckt und zerstört.
Teile des alten Tunnels werden im Sommer 64 genutzt, um einen zweiten Tunnel
zu graben, der in einem Toilettenhäuschen im Hof der Nr. 55 endet. Am 6./7.10.64
werden mindestens 57 Flüchtlinge geschleust, dann entdecken Stasi und
Grenzpolizei den Tunnel. Bei einer Schießerei wird ein Grenzpolizist getötet.
Gleimstraße 62, West-Ost-Tunnel
Der Tunnel wurde von einem Garagengrundstück zur Korsörer Straße
gebaut und war vermutlich während der gesamten Bauzeit
unter Stasi-Beobachtung.
Kurz vor der Vollendung wird am 16.9.64 einer der Spitzel in Westmedien enttarnt und die Arbeit eingestellt.
Choriner Straße 72, Ost-West-Tunnel.
Am 26.6.66 wird ein Tunnelbau in Richtung Mauer entdeckt, es kommt zu Festnahmen.
Bernauer Straße 80, West-Ost-Tunnel.
Der Tunnel führte zum Keller Schönholzer Straße 20 oder 21/22.
Vermutlich war die Stasi bereits informiert, als es am 6.5.70 zu einem
Einsturz und der Entdeckung kam.
Brunnenstraße 135 / Bernauer Straße 84, West-Ost-Tunnel
Der 120m lange Tunnel führte zum Keller Brunnenstraße 142 und wurde
in 30 Tagen gegraben. Am 26.2.71 wurden die Arbeiten von der Westberliner
Polizei entdeckt; am gleichen Tag im Osten mit Abhörtechnik gearbeitet.
Schwedter Straße, Ost-West-Tunnel
Der Tunnel führte von der Schwedter Str. zu einem Kohlenplatz
in der Bernauer Str., vermutlich auf dem Gelände des Güterbahnhofs.
Am 4.7.1962 können 7 Personen flüchten.
Bernauer Str. / Swinemünder Str.
Im November 1964 wird eine Tunnelprojekt in diesem Bereich bekannt.
Gleimstraße am 26.8.61
Rias - Reportage / www.chronik-der-mauer.de
Sprengstoffanschlag Bernauerstr./ Schwedter Str.am 26.5.62
Interview mit A. Lazai im Deutschlandarchiv 4/2006, S. 596, hier als pdf - Dokument
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an der Berliner Mauer